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„Die Funktion von Panchakarma besteht darin, das Gleichgewicht zwischen den Doshas zu erhalten, die Verminderung der Doshas herbeizuführen, verschlimmerte Doshas zu beruhigen und gealterte Doshas zu eliminieren.“
(Sushruta)

Gewürze

Ablauf einer klassischen Panchakarma-Kur

Die Kur gliedert sich in 3 Kurphasen: einer Vorkur, Hauptkur und Nachkur.

Die Vorkur beginnt bereits 1-2 Wochen vor dem eigentlichen Kurantritt und Sie erhalten von uns vorab Ernährungsempfehlungen für die Umstellung auf eine leicht-verdauliche Kost, sowie Empfehlungen verdauungsanregender Mittel für eine gut funktionierende Verdauung, die Voraussetzung für einen störungsfreien Ablauf und eine erfolgreiche Ausleitung während der Hauptkur ist.

Die Hauptkur wiederum unterteilt sich in

  • Vorbehandlung (Purvakarma)
  • Hauptbehandlung (Pradhanakarma)
  • Nachbehandlung (Pashatakarma)

Die Nachkur führen Sie dann in Ihrem Umfeld zu Hause durch. Empfehlungen hierfür bekommen Sie zum Abschluss einer Kur.

Die Vorbehandlung beginnt mit einer umfassenden Vorbereitung auf die Ausleitungen, die in der Hauptbehandlung erfolgen.
Dies geschieht durch eine innere Fettung und äußere Ölung. Durch die innere Fettung (meist in Form von mediziniertem Ghee) werden tiefsitzende Schlacken und Toxine im Körpergewebe aufgeweicht und gelöst. Die äußere Ölung durch Massagen mit medizinischen Ölen mobilisiert die gelösten Rückstände, um sie mit speziellen Massagetechniken in Richtung Magen-Darm-Trakt zu bewegen, von wo sie ausgeschieden werden.
Schwitzbehandlungen mittels des ayurvedischen Kräuter-Dampfbades unterstützen zusätzlich die Ausscheidung von Schlacken über die Haut.
Die vorangegangene Umstellung auf leichte, ayurvedische Kost, die Heiß-Wasser-Trinkkur, lösende Kräuterabkochungen als Getränk verabreicht, unterstützen zusätzlich den Reinigungsvorgang während dieser Kurphase.

Die Ausleitverfahren machen die Hauptbehandlung aus.

  • Vamana, das therapeutische Erbrechen. Diese Form der Ausleitung ist sehr selten angezeigt.
  • Virechana, das therapeutische Abführen, die am häufigsten angewendete Ausleitung des Panchakarma.
  • Basti oder Vasti, spezielle Darmeinläufe. Die ayurvedischen Darmeinläufe dienen nicht allein der Darmreinigung, sondern wirken - je nach Zusammensetzung - aufbauend, nährend und ausgleichend.
  • Nasya, dabei werden spezielle Kräuteröle in die Nase geträufelt – aus ayurvedischer Sicht die wirksamste Behandlung für Kopferkrankungen.
  • Raktamoksana, der ayurvedische Aderlaß oder die Blutegeltherapie. Wenn nach ayurvedischer Anschauung „das Blut verunreinigt ist“, wird nach entsprechender Vorbereitung ein kleiner Aderlaß durchgeführt.

Welche der 5 genannten Ausleit-Therapien zur Anwendung kommen ist von der individuellen Diagnose, der Konstitution und dem Gesundheitszustand des Kurgastes abhängig, weshalb auch nicht alle 5 Ausleitverfahren in einem Kur-Verlauf zur Anwendung kommen müssen. In den meisten Fällen sind es aber 3 Ausleitverfahren.

Während der Körper sanft von Schlacken gereinigt wird, genießen Sie tiefgreifende ayurvedische Öl-Anwendungen, wie den Stirnguß oder Synchronmassagen, die eine tiefgreifende Wirkung auf Körper, Geist und Seele haben. Auch auf geistiger Ebene findet Reinigung und Entspannung statt. Mentale Spannungen lösen sich, das Gedankenkarussell kommt zur Ruhe und es entsteht geistige Frische und Klarheit.

Die Nachbehandlung dient der Stärkung und der Stabilisierung

Da der Körper durch die intensiven Reinigungs-Behandlungen oft noch etwas geschwächt und die Verdauung noch nicht gänzlich wieder hergestellt ist, werden ayurvedische Aufbaumittel, sog. Rasayanas in Form von Elixieren und Kräuterpräparaten verabreicht, die eine kräftigende und stabilisierende Wirkung auf den Körper haben. Erst nach einer intensiven Reinigung können Rasayanas tief ins Gewebe eindringen und so ihre zellverjüngende und regenerative Wirkung auf Organe und einzelne Gewebe entfalten.

Das Immunsystem wird nachhaltig gestärkt und widerstandsfähiger. Auch der schonende und langsame Kostaufbau ist ein wichtiger Bestandteil der Nachbehandlung, damit das Verdauungsfeuer „Agni“ (Stoffwechsel) wieder optimal „brennen“ kann.

Für die Nachkur zu Hause erhalten Sie zum Abschluss einer Kur Empfehlungen für eine konstitutionsbezogene Ernährung und Lebensführung, um Ihren Kurerfolg über einen langen Zeitraum zu sichern.